Als wir nach unserer Trauung in der Baptisten Gemeinde noch einige stunden zusammen waren fuhren wir dann in meines Mannes Heimat-Freital.
Nach einem Jahr schenkte uns der Herr unser erstes Töchterchen, zwei Jahre später kam unser zweites Töchterchen auf de Welt.
Mein Mann bekam damals ein Angebot von einem Arzt, wo wir ein kleines Häuschen mietfrei bekommen sollten, dafür musste ich Gartenarbeiten übernehmen, Hühner füttern und täglich das Auto des Arztes flimmern. All diese Arbeiten machte ich gerne und mit Freuden. Mein Mann musste auch noch sämtliche Jalousien im Arztgebaeude in Ordnung halten.
Doch wir waren so weit von Dresden entfernt, auch zu meines Mannes Arbeit war die Entfernung zu gross und wirkte sich nicht gut aus.
Zwischenzeitlich waren unsere beiden Kinder 4 und 2 Jahre alt, und wir brauchten um nach Dresden zu kommen 2 Stunden Bahnfahrt mit umsteigen, dann noch gut 1/2 Stunde Straßenbahnfahrt.
Mein Mann arbeitete bei einer Versicherung und fand dann in Dresden Arbeit bei der Dresdner Wasser-und Gasversorgung. Tagsüber gab ich dann meine beiden Mädchen in einen Kindergarten und selbst nahm ich auch wieder eine Berufstätigkeit auf.
Bei meinem Mann in der Arbeitsstelle gab es Änderungen und er musste aufhören. Er ging zum Arbeitsamt und meldete sich als Arbeitsuchender. Es klappte auch ganz schnell, er wurde eingestellt bei der Dresdner Polizeibehörde im Hauptpolizeiprasidium. Wir hatten uns mächtig gefreut und dann wurde es unsere größte Enttäuschung. Er wurde bei der Gestapo eingestellt.
Schon am ersten Tag sagte er, nein dort bleibe ich nicht. Er stellte sich ganz bewusst und mit Vorsatz so ungeschickt an dass sie ihm gar keinen festen Posten geben konnten. So musste er nur Akten von einem Zimmer in das andere tragen und hier und da Handlangerdienste tun. Dadurch sah er täglich in allen möglichen Zimmern was sich dort so zutrug und was sich da abspielte.
Be diesem vielen Herumkommen lerne er einen sehr netten jungen Mann kennen. Sie befreundeten sich.
Er war verheiratet, eine nette junge Frau mit 2 kleinen Mädchen, wie wir auch. Wir verstanden uns recht gut.
Eines Tages kam mein Mann nach Hause, stell dir vor mein Freund hat sich aus dem 4th Stock auf die Pflastersteine herunter gestürzt, er war vollkommen zerschmettert. Wir waren entsetzt……….